Lehrveranstaltungen mit FLOH

Hier gibt es Einblicke in die Lehrveranstaltungen, die mit FLOH an der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt worden sind.

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Oral History in der Hochschullehre

In unseren Kurztipps finden Sie einen Überblick über neun thematische Lerheinheiten für eine praxisorientierte Lehre mit Oral History-Bezug.

Lehre gestalten

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

In unserem FAQ finden Sie häufig gestellte Fragen rund um Oral History in Lehrkontexten.

Schnelle Antworten

Was ist FLOH?


Das Projekt zielt darauf ab, einen Rahmen für die Integration von Oral History in die geschichtswissenschaftliche Lehre an Hochschulen zu schaffen. Im Zentrum steht der Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit Oral History, die Absolventinnen und Absolventen der Geschichtswissenschaft als Vermittlerinnen und Vermittler in Schulen und geschichtskulturellen Institutionen sowie in der Forschung nutzen und weitergeben können.

Oral History ist die Bezeichnung für eine Methode, in deren Zentrum die Erhebung, Analyse und Bewahrung mündlich erzählter Geschichte steht. Eine Besonderheit der Oral History ist, dass Historikerinnen und Historiker hier selbst an der Produktion von Quellen beteiligt sind: sie führen Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über deren Vergangenheit. Solche Oral History-Interviews und/oder -Projekte bringen einen zeitlich umfangreichen Planungs- und Umsetzungsaufwand mit sich und setzen technisches Know-How, den Zugang zu technischen Aufnahmegeräten, datenschutzrechtliche Kenntnisse und im Idealfall eine Archivierungsinfrastruktur für audio(-visuelle) Aufzeichnungen voraus. In Bezug auf die Lehre ist dies problematisch, da die organisatorischen Vorarbeiten in Verbindung mit der nötigen Reflexion über die Quellengattung und Methode Oral History den Umfang einer einzelnen Lehrveranstaltung – sowohl für die Studierenden als auch die Lehrenden – übersteigt. FLOH möchte diesen Herausforderungen entgegentreten, indem Lehrende fertig konzipierte und erprobte Lehrmaterialien mit technischen, organisatorischen und rechtlichen Informationen zur Verfügung gestellt bekommen, die sie direkt auf ihr inhaltliches Thema anwenden können.


Dem dargestellten Problemaufrisses entsprechend war auch das Vorgehen von FLOH im Wesentlichen entlang inhaltlich-didaktischer und technisch-organisatorischen Materialien zweigeteilt. Den Projektauftakt bildeten Recherchen zu den technisch-organisatorischen Herausforderungen. Dazu gehörten:

  1. die Sondierung und Anschaffung technischen Equipments zur audiovisuellen Aufzeichnung von Interviews
  2. die Erstellung dazugehöriger benutzerfreundlicher Tutorials
  3. die Auswahl eines kostengünstigen Transkriptionsprogramms, das über die Projektlaufzeit hinaus nutzbar ist
  4. die Identifizierung und Konfigurierung einer Struktur zur langfristigen Sicherung, Erschließung und Zugänglichmachung von Interviewmaterial
  5. die Erstellung und rechtliche Überprüfung notwendiger Formulare für die Vorbereitung und Durchführung von Oral History-Interviews und/oder -Projektes

Parallel zu den technisch-organisatorischen Materialien wurden die Lehreinheiten inhaltlich und didaktisch erarbeitet. Dies erfolgte im Wesentlichen in drei Phasen: Konzeption, Erprobung und Revision. Die Lehreinheiten stehen dabei für sich, weisen aber Querbezüge untereinander auf. Ihre Erprobung folgte in der zweiten Phase im Rahmen eigener Lehrveranstaltung der Projektmitarbeitenden, mit je eigenen thematischen Zugängen. Ausgehend von dem erheblichen zeitlichen Aufwand von Oral History-Projekten setzten die Projektmitarbeitenden auch methodische Schwerpunkte und fokussierten entweder die Planung, die Interviewerhebung oder die Interviewauswertung. Im Anschluss an die Erprobung folgte eine intensive Revision der thematischen Lehreinheiten auf der Basis der studentischen Rückmeldungen und der eigenen Erfahrungen aus dem Lehrsemester. Die finalen Lehrmaterialien finden sie hier.

FLOH stellt Lehrenden fertig konzipierte und erprobte Lehrmaterialien mit technischen, organisatorischen und rechtlichen Informationen zur Verfügung, die sie direkt auf ihr inhaltliches Thema anwenden können. Ferner haben wir gemeinsam mit den Studierenden Interviewmaterial generiert, das als audio(-visuelles) Material und in transkribierter Form Lehrenden im Anschluss an eine Registrierung bei Oral-History.de zur Verfügung steht.

Die im Rahmen des Projektes entwickelten Lehreinheiten und Materialien umfassen:

  1. die Zusammenstellung einleitender Texte, eine Didaktisierung von einer thematischen Fragestellung über die Auswahl der Interviewpartnerinnen und Interviewpartner bis zur Erhebung und Auswertung der Interviews
  2. eine Möglichkeit der individuellen Schwerpunktsetzung auf ausgewählten Teilaspekten eines Oral History-Projekts in Abhängigkeit vom Umfang und den Lernzielen der Lehrveranstaltung
  3. praktische Anleitungen und Informationen zu den zwingend notwendigen technischen, rechtlichen und organisatorischen Vorarbeiten inklusive digitaler Tutorials zum Umgang mit der benötigten Hard- und Software
  4. Interviewmaterial mit Transkriptionen und ausführlicher Kontextualisierung auf Oral-History.de
  5. für Lehrende an der Ruhr-Universität Bochum die für Oral History-Projekte erforderliche technische Ausstattung zur Interviewführung und -auswertung

Die erarbeiteten Lehrmaterialen, sind auch über die Grenzen der Ruhr-Universität Bochum hinaus und für andere historisch arbeitende Studiengänge in Form von Open Educational Resources (OER) frei zugänglich. Jede und jeder Interessierte findet sie thematisch geordnet in den Kurztipps.

Herausragende studentische Forschungsarbeiten, die im Rahmen von Lehrveranstaltungen mit Oral History entstanden sind und noch entstehen werden, finden Sie auf Hypotheses veröffentlicht.

Campus-StAge

Sie möchten einen Einblick in Ergebnisse aus den Lehrveranstaltungen haben, die im Rahmen von FLOH durchgeführt worden sind? Schauen Sie auf unserem Blog – Campus-StAge –, in dem wir studentische Hausarbeiten veröffentlichen.

zum Blog (extern) ↗

Über uns

Wir sind ein interdisziplinäres Team, das zwei Jahre an der Realisation von FLOH gearbeitet hat. Hier erfahren Sie mehr über uns, unseren Förderer Stiftung Innovation in der Hochschullehre und die Ruhr-Universität Bochum, an der das Projekt durchgeführt wurde.

Projektrahmen